Geboren Mitte der fünfziger Jahre, in der Hochzeit des Kalten Krieges.
Aufgewachsen und volljährig geworden in der Phase der Entspannungspolitik.
Zu Grabe getragen mit der deutschen Zweistaatlichkeit.
Der Kadaver, zum Widerspruch nicht mehr fähig, wurde wiederholt verhökert.
2010 kehrte das Erbe des Verlages an dessen Geburtsstätte Berlin zurück.
Es wurde 2025 reaktiviert, als das Kriegsgeschrei den Ruf nach Frieden zu übertönen drohte und Stimmen nötig wurden, die nicht kriegstüchtig, sondern friedensfähig machen sollen.
Ganz im Geiste Rosa Luxemburgs, am Vorabend des Ersten Weltbrandes in der ostdeutschen Stadt Leipzig formuliert: „Solange das Kapital herrscht, werden Rüstungen und Krieg nicht aufhören.“
Die Friedenstaube im Berliner Nikolai-Viertel stammt von Gerhard Thieme (1928-2018). Der Berliner Bildhauer schuf auch den dreieinhalb Meter großen Bauarbeiter, der in der Karl-Liebknecht-Straße steht und den sie „Goldfinger“ nennen, weil viele Menschen seine Hand ergreifen.